Frankenhain
Frankenhain erhielt seinen Namen von einer benachbarten Wüstung des späten Mittelalters. Bei seinen Bemühungen, das durch den 30-jährigen Krieg schwer heimgesuchte Land wirtschaftlich wieder aufzubauen, legte Landgraf Karl von Hessen-Kassel besonders auf die Ansiedlung französischer Flüchtlinge reformierten Glaubens wert, da sie besondere Kenntnisse in der Textilherstellung besaßen. So kamen 1699 ca. 100 Hugenottenfamilien. Die ortsansässigen Handwerker sahen in den fleißigen Franzosen jedoch eine ungewollte Konkurrenz, durch die Privilegien des Landgrafen wurde dies noch verstärkt.
So kam es dann 1701 zur Ansiedlung von 14 Hugenottenfamilien auf dem 300 m hohen Bergrücken Treysas. Bis zur Fertigstellung ihrer eigenen Kirche in 1754 durften die Hugenotten ihren Gottesdienst in der Hospitalskapelle in Treysa abhalten. Die Fachwerkkirche von Frankenhain ziert ein in dieser Form für Hessen seltenes barockes Türmchen. Bis 1876 wurde der Gottesdienst noch überwiegend in französischer Sprache abgehalten. Die ursprünglichen Fachwerkhäuser der Gründungszeit wurden überwiegend im frühen 19. Jahrhundert durch neue Bauten ersetzt.