Sicherheitsinitiative KOMPASS: Befragung startet in Schwalmstadt
Seit Juni 2019 ist Schwalmstadt Teil der hessischen Sicherheitsinitiative Kompass (Kommunalprogramm Sicherheitssiegel). Dadurch hat sie die Möglichkeit, gemeinsam mit der Polizei Hessen, die Bedürfnisse, Sorgen und Wahrnehmungen ihrer Bürgerinnen und Bürger zu erheben, zu analysieren und gemeinsam Lösungsangebote zu entwickeln. Ziel des Programms ist es, die Sicherheitslage in der Stadt nachhaltig zu verbessern.
Damit das gelingt, startete im Sommer 2020 eine repräsentative, freiwillige und anonyme Bürgerbefragung. Insgesamt wurden 3.800 Fragebögen versendet. Die Empfänger waren zuvor per Zufallsgenerator ausgewählt worden. 801 der Befragten nahmen teil. „Das sind immerhin mehr als 20 Prozent. Verglichen mit anderen Kommunen in Hessen war die Teilnehmerzahl in Schwalmstadt zufriedenstellend“, bilanziert Kompass-Beauftragter und Erster Stadtrat Lothar Ditter. Die Befragung und Auswertung wurde von der Außenstelle der Evangelischen Hochschule Darmstadt in Schwalmstadt unter Leitung von Prof. Nicole von Langsdorff durchgeführt.
Der Fragebogen beinhaltete insgesamt 98 Fragen, darunter allgemeine Fragen zum Alter, Geschlecht und Schulabschluss der Befragten, Fragen zum subjektiven Sicherheitsgefühl, Fragen zur Erfahrung mit Straftaten sowie Fragen nach unterschiedlichen Präventionsprojekten in der Stadt Schwalmstadt und dem Kenntnisstand dieser in der Bevölkerung. „Als zentrales Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich die große Mehrheit der Befragten, nämlich mehr als 85 Prozent, in Schwalmstadt sehr sicher bis sicher fühlt“, so Ditter.
Allerdings sinke das Sicherheitsgefühl bei Nacht doch beträchtlich. Viele der Befragten haben auch die Möglichkeit genutzt, konkrete Probleme der Stadt zu benennen. So bemängelten 115 Teilnehmende das optische Erscheinungsbild und thematisierten das Hinterlassen von Müll und Hundekot oder den Bewuchs von Unkraut. 101 Personen kritisierten, dass es zu wenig Angebote, Unterstützung und Anlaufstellen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Schwalmstadt gebe. „Bemerkenswert ist, dass mit 80 Prozent der Befragten ein sehr großer Anteil das Gefühl hat, dass sich in den Jahren 2018 bis 2020 die Sicherheit in der Stadt Schwalmstadt nicht verbessert habe“, so Ditter. Auch die Kriminalitätsfurcht und somit die Angst, Opfer einer Straftat zu werden, sei mit 58 Prozent bei den Befragten relativ stark ausgeprägt.
Vor Kurzem wurden die Befragungsergebnisse dem Magistrat und den Vorsitzenden der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen vorgestellt. Eine Präsentation der Auswertung im Präventionsrat soll zeitnah folgen. Für Anfang 2022 ist eine zweite Sicherheitskonferenz geplant. Dabei soll auch über mögliche Maßnahmen beraten werden, die die Stadt Schwalmstadt noch sicherer und lebenswerter machen können. Aktuelle Informationen zum Thema stehen im Internet auf www.schwalmstadt.de. Wer Fragen oder Anregungen hat, kann sich auch direkt an Lothar Ditter wenden. Der Kompass-Beauftragte bietet jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat, ab 16 Uhr, eine Sprechstunde im Büro der Stadtjugendpflege, Marktplatz 7 in Treysa, an.