Rommershausen
Das seit 1243 urkundlich belegte Dorf Rommershausen wird geprägt durch seine sehenswerte Schlossanlage, das ehemalige herrschaftliche Gut mit Mühle, die Kirche mit umgebendem Kirchhof und die angrenzende bäuerliche Siedlung. Bis 1420 sind verschiedene Adelige in Rommershausen belegt. 1257 erwarb das Kloster Haina Besitz in Rommershausen und legte einen Wirtschaftshof an. Nach der Reformation erwarb Reinhard Rinck (Justiz- und Verwaltungsbeamter Landgraf Philipps) den Hainaer Hof und ließ ihn 1549 zum Landsitz umbauen. Nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges lagen 1640 alle Hofstellen wüst. Bereits 1644 erwarb Jacob von Hoff Rommershausen und baute das adlige Gut weiter aus. Die Portale, Fenster, Bildnismedaillons und Reliefs am Schloss ließ er durch den Bildhauer Philipp Soldan gestalten.
Sie sind bis heute gut erhalten und lohnen einen Besuch. Hinter dem Schloss schließt sich ein englischer Garten an. Zur Schwalm hin erstreckt sich der Wirtschaftsbereich und die herrschaftliche Mühle, die im 19. Jahrhundert neu erbaut wurde. Mit dem Aussterben der Familie von Hoff gelangte der Besitz in die Hände der Familie von Schwertzell, der das Schloss bis heute gehört. Die Kirche entstand um 1420 und scheint, wie Mauerreste zeigen, auf einen romanischen Vorgängerbau zurückzugehen. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde die Kirche neu errichtet, eine Grabplatte der Margarete Rinck aus dem 16. Jhd. erinnert an die Erbauer des Rommershäuser Schlosses. Im alten Ortskern von Rommershausen sind noch viele sehenswerte Fachwerkhäuser erhalten.
1916 schlug im Interessentenwald von Rommershausen ein 63 kg schwerer Eisenmeteorit ein, der nach langer vergeblicher Suche von einem Förster gefunden wurde und sich heute in Marburg befindet. An der heute noch gut zu erkennenden Einschlagstelle steht ein Gedenkstein.