Innenstadtkonzept: Werkstatt erarbeitete Entwicklungspotentiale
Am Mittwochabend haben ca. 40 Personen im Haus für Gemeinschaftspflege getroffen. Fokus war das in Bearbeitung befindliche Innenstadtentwicklungskonzept für Treysa und Ziegenhain. Das beauftragte Planungsbüro ProjektStadt moderierte die 3-stündige Veranstaltung. Zu nächst wurden die bisherigen Ergebnisse des Konzeptes vorgestellt. Die Stadtplanerinnen hatten sich beide Kernstädte genauer angesehen und ihr fachliches Fazit erläutert. Die Oberstadt in Treysa hat den dichten mittelalterlichen Stadtgrundriss, der auch noch starke topografische Bewegungen aufweist. Die wertvolle Bausubstanz benötigt an vielen Stellen Modernisierung und auch Instandsetzung. Konkret wurde die Situation vor dem Bahnhof angesprochen. Hier fehlt eine gute Beschilderung, um die Innenstadt zu „finden“.
Auch das Thema Mobilität und Verkehr in der Oberstadt wurde als Herausforderung angesehen. Die Planerinnen schlugen zudem vor, die Grünflächen der Bleichwiese besser zu nutzen und hier perspektivisch mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. In Ziegenhain gibt es herausragende touristische Highlights. Interessanterweise ist hier die Bausubstanz weniger sanierungsbedürftig. Die neuralgischen Punkte sind die bauliche Situation der Kulturhalle und die städtebauliche Qualität des Alleeplatzes. Potenziale bieten Wege um und am Wallgraben, die weiter ausgebaut werden sollen. Ein Ziel sollte sein, dass Treysa Ziegenhain empfiehlt und natürlich auch umgekehrt.
Im zweiten Teil der Veranstaltung haben die Anwesenden in Kleingruppen an einem Leitbild für Treysa, Ziegenhain sowie die Gesamtstadt gearbeitet. Es gab einen breiten Konsens, dass die historischen Stadtteile viele Raum für gute Entwicklungen bieten. Beide Orte vereinen viele Vorteile des ländlichen Raumes wie kleinteilige Stadtstrukturen, Traditionsbewusstsein und Lebensqualität mit urbanen Möglichkeiten, wie gute Verkehrsanbindung, vielfältige Infrastruktur und Einkaufsmöglichkeiten. Künftig soll es noch mehr um das erlebbar machen gehen. Viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen fanden den Slogan „Neues Leben in alten Mauern“ gut.
Die Veranstaltung ging zum Schluss auf den kommenden Verfügungsfonds ein. Stadtplaner Clemens Exner erläuterte, dass mit Bundesmittel in 2024 und 2025 Projekte von Initiativen, Vereinen und Privatpersonen zur Aufwertung der Innenstadtbereiche gefördert werden. Die Förderrichtlinie wird gerade mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung abgestimmt. Geplant ist, dass ab Januar 2024 Anträge auf Förderung eingereicht werden können. Über die Förderung soll eine lokale Arbeitsgruppe beraten. Hierzu wird die Stadtverwaltung noch weitere Information veröffentlichen.
Bürgermeister Tobias Kreuter sagte abschließend: „Der Verfügungsfonds bietet den Akteuren der zwei Innenstadtbereiche die Möglichkeit kurzfristig du schnell erste Projekte umzusetzen. Dieser Impuls soll die Innenstädte zukunftsfähiger, erlebbarer und lebendiger machen. Unser langfristiges Ziel ist aber die Bewerbung und Aufnahme in ein Programm der Städtebauförderung, um auch größere, investive Maßnahmen umzusetzen.“ Die Werkstatt war aus Sicht der Stadt im Sinne der Bürgerbeteiligung erfolgreich. Die positive Atmosphäre der Werkstatt ist ein guter Beginn für die künftige, so wichtige Stadtentwicklung der Innenstädte.