Kopf der Pflanze des Riesenbärenklau auf einer grüne Wiese

Die Herkulesstaude, auch unter dem Namen Riesenbärenklau bekannt, stammt aus dem Kaukasusgebiet und wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa eingeführt. Sie ist mit einer Höhe von bis zu vier Metern die größte wildwachsende Staude Deutschlands. Die Pflanze besiedelt vor allem Straßen-, Weg- und Waldränder, Brachflächen und Uferböschungen. Ein Stängel bringt mehrere, bis zu 60 cm große Blütenstände (Dolden) hervor, die pro Pflanze bis zu 50.000 schwimmfähige Samen produzieren. An ihrem jeweiligen Wuchsort verdrängt die Pflanze aufgrund ihrer Großen beschattenden Blätter und ihrer allgemeinen Robustheit bzw. Regenerationsfähigkeit rasch die heimischen Arten.

Bekämpfungsmöglichkeiten:

Die Bekämpfung der Herkulesstaude ist langwierig und arbeitsintensiv. Zur Vermeidung der weiteren Ausbreitung werden die Stauden im Gemarkungsbereich, soweit möglich und sofern sie sich auf städtischen Grundstücken befinden, bekämpft. Hierbei wird sich vor allem auf die Gefahrenabwehr konzentriert. Das Zurückdrängen von invasiven Arten erfordert neben städtischen Maßnahmen auch die Unterstützung von Grundstückseigentümern. Privaten Grundstücksbesitzern empfehlen wir, in gleicher Weise vorzugehen, wobei jeglicher Hautkontakt mit der Pflanze vermieden werden sollte.

Folgende Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es:

  • Jäten der Sämlinge im zeitigen Frühjahr, der jungen Pflanzen im Frühjahr/Herbst
  • Fräsen oder Pflügen der Pflanzen im Frühjahr, wenn das Wachstum gerade beginnt und Herausziehen der Wurzelstöcke
  • Abstechen des obersten Wurzelstocks mit scharfem Spaten ca. 15 cm unter der Bodenoberfläche im zeitigen Frühjahr (bis April) und im Herbst
  • Abschneiden der Samenstände vor der Samenreife ab Juni. Dabei muss ein Abfallen der Samen vermieden werden, weil diese nachreifen.
  • Hängen noch Dolden an der Pflanze aus dem Vorjahr, müssen diese besonders umsichtig entfernt werden, wenn sie noch Samen enthalten.
  • Auf größeren zusammenhängenden Flächen eignet sich die Mahd der Pflanzen. Allerdings muss die Mahd, einmal angefangen, ca. 5-6-mal im Abstand von jeweils 10 Tagen wiederholt werden
  • Einzelne neue Keimlinge können mit der Hacke entfernt werden.

Schutzmaßnahmen:

  • Schutzkleidung ist unbedingt notwendig
  • Pflanzen nach Möglichkeit bei bedecktem Himmel, Regenwetter und nur schwachem Wind oder in der Dämmerung entfernen
  • Gesicht und Hände sollten zusätzlich mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor geschützt werden

Wichtige Hinweise:

Der Saft aller Pflanzenteile enthält phototoxische Substanzen (Furocumarine), die – wenn sie auf die Haut gelangen – in Verbindung mit dem Sonnenlicht zu teilweise schweren, verbrennungsähnlichen Schäden führen. Gelangt Pflanzensaft auf die Haut, sollte diese sofort mit Wasser und Seife gereinigt werden. Danach sollten die betroffenen Stellen für mindestens 48 Stunden nicht mehr dem Sonnenlicht ausgesetzt und für einige Wochen dick mit Sonnencreme geschützt werden. Unter Umständen sollte ein Arzt konsultiert werden.